Vorstellung unserer Yogalehrer – Interview mit Tenzin

Das Team der hauptunterrichtenden Yogalehrer von Yoga Vidya Bad Meinberg stellt sich vor: In jeder Ausgabe dieser Serie könnt ihr einen unserer Yogalehrer ein wenig persönlich kennen lernen.

Die Hauptaufgabe der Yogalehrer aus diesem Team ist es, Yogastunden, Seminare, Ausbildungen und Weiterbildungen zu geben und so Yoga in all seinen Aspekten an unsere Gäste zu vermitteln. So stehen sie als Bindeglied zwischen den Teilnehmern ihres Unterrichtes und den großen Meistern des Yoga: eine verantwortungsvolle Aufgabe. Für diesen Beitrag sprach ich mit Tenzin:

Tenzin Leickert ist Teamleiter der hauptunterrichtenden Yogalehrer bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Seit 4 Jahren lebt und arbeitet er hier, gibt Yogastunden und Seminare und betreut auch Yogalehrer Intensiv Ausbildungen. Er ist zudem Körpertherapeut und systemischer Berater. Den eigenen Weg betrachtet er als immerwährende Kommunikation und Hingabe zu Gott.

In einem Interview beantwortete er Fragen über Yoga, das Leben und unterrichten im Ashram Yoga Vidya Bad Meinberg und die positiven Auswirkungen des Yoga:

Lieber Tenzin, was bedeutet Yoga für dich?

Yoga bedeutet für mich noch mehr als das, was in Yogastunden unterrichtet wird, wie Hatha Yoga oder Kundalini Yoga und die gesamten 6 Yogawege. Für mich ist Yoga etwas, was jeden Moment, im tagtäglichen Leben, im Alltag, statt findet, es ist die Fähigkeit, sich immer wieder mit sich selbst, mit seinem eigenen Kern zu verbinden. Da das so schwierig ist, weil wir uns in unseren Alltagstätigkeiten immer wieder verlieren, ist es notwendig, bestimmte Praktiken zu haben, womit jeder erlernen kann, wieder zu sich selbst zu kommen. Damit das möglich wird, gibt es die verschiedenen Yogawege. Aber Yoga ist immer, im Alltag und überall.

 

Was ist das besondere am Yoga in einem Ashram wie hier bei Yoga Vidya Bad Meinberg? Kann man Yoga auch in der äußeren Welt für sich selbst entdecken?

Eigentlich könnte man die ganze Welt als Ashram ansehen, wir finden darin göttliche Führung und alle göttlichen Prinzipien. Man kann sich auch in der Welt außerhalb überall und immer mit Gott verbinden, Rituale durchführen, die Yogapraxis verfolgen.

In einem Ashram kann man komprimiert an einem Ort spirituelles Wissen und Praktiken erlernen. Menschen können hier herkommen und ganz gezielt ihre spirituelle Praxis weiterentwickeln und viel dabei erfahren. Es passiert hier sehr oft, dass Menschen an Punkte kommen, wo sie sozusagen gezwungen ist, weitere Entwicklungsschritte zu machen, weil Ausweichmöglichkeiten schlichtweg nicht vorhanden sind.

Allerdings kann Yoga überall stattfinden. Auch in der äußeren Welt haben wir die Möglichkeit uns zu entwickeln und unseren Alltag zu spiritualisieren. Ich denke, dass diese Anbindung an das Göttliche früher bei Naturvölkern stärker war und Dankbarkeit im Alltag regelmäßig durch Rituale ausgedrückt wurde, wie ein Dankesritual an die Sonne, schon nach dem Aufstehen.

 

Was möchtest du beim Unterrichten in deinen Yogastunden und Seminaren weitergeben?

Mir ist es am wichtigsten, dass die Menschen in meinem Unterricht einen Zugang zu sich selbst finden. Wenn es mir gelingt, hier Türen zu öffnen, empfinde ich das als eine große Bereicherung.

Es ist mir sehr wichtig, dass während der Yogastunde oder eines Seminares eine generelle Positivität und Liebe da ist. Darauf besinne ich mich. Wenn diese grundsätzlich positive Energie und die Liebe fließt, kann das weiterfließen und die Teilnehmer können diese Energie auch spüren.

 

Wie bist du selbst zum Yoga gekommen?

Ich habe vor etwa 15 Jahren bei mir in der Nachbarschaft mit Yoga begonnen im kleinen Kreis oft auch im Einzelunterricht.

In den Yogastunden haben wir gesungen und rezitiert und nach der Stunde war ich immer total beseelt. Da habe ich gespürt, dass Yoga mehr ist als nur die körperlichen Übungen.

Auf der körperlichen Ebene habe ich gemerkt, dass mir, obwohl ich viel Sport gemacht habe, viele der Yogaübungen sehr schwer gefallen sind, ich noch mehr Kraft und Flexibilität entwickeln musste. Und da wusste ich, dass ich mich mit Yoga noch sehr weit entwickeln kann.

 

Hast du damals schon andere Yogawege verfolgt?

Bevor ich mit Asanas anfing, habe ich viel meditiert. Die Körperübungen kamen dann später dazu. Beim meditieren habe ich gemerkt, dass mir die körperliche Bewegung fehlte, dass ich mich auch über den Körper ausdrücken möchte. Ich habe dann viel mit Tanz und Körperarbeit gemacht. Dass die Körperarbeit und Meditation auch in den Asanas stattfinden kann, wurde mir erst später bewusst, was ich als schöne Verbindung empfand. Meine frühere Yogalehrerin hat es geschafft, viele dieser Elemente miteinander zu verbinden und hat mich dadurch sehr inspiriert: die Yogapraxis war gleichzeitig Meditation, Anstrengung, Entspannung und darüber hinaus ein göttlicher Raum, den sie während der Stunden gehalten hat.

 

Und wie hast du deinen Weg zu Yoga Vidya gefunden?

Yoga Vidya kannte ich aus Erzählungen. Ich wollte diesen Ort kennen lernen und war schon 2007 einmal bei einem Yoga- und Meditation Einführungsseminar und im Anschluss eine Woche zur Mithilfe. Vor 4 Jahren war ich nochmal bei Yoga Vidya Bad Meinberg zur Mithilfe, weil ich über den Newsletter gelesen habe, dass Mithelfer gesucht wurden. Und bin im Anschluss daran gleich hier geblieben, seit 2010.

 

Wie sieht deine eigene Praxis aus?

Ich brauche beim Praktizieren Vielfalt. Ich habe ein Grundgerüst an Übungen, die ich täglich praktiziere. Ergänzend mache ich je nach Bedarf weitere spirituelle Praxis, manchmal mehr Meditation, manchmal mehr Pranayama.

 

Wohin möchtest du dich spirituell entwickeln?

Mein Wunsch ist es, immer bewusster zu werden und mich immer mehr in die feinstoffliche Ebene zu bewegen. Ich möchte mich immer klarer und tiefer kennenlernen, mit all meinen Facetten.

 

Welche positiven Entwicklungen hast du an Menschen beobachtet, welches Feedback bekommst du?

Ich habe das Gefühl, dass sich die Menschen hier sehr gut aufgehoben fühlen, sich angenommen und sich genau so wie sie sind akzeptiert fühlen, das ist sehr wertvoll.

Schon nach der ersten Yogastunde nehme ich Veränderungen war. Am meisten habe ich beobachtet, dass Menschen eine tiefe Entspannung erleben. Bei der Tiefenentspannung werden ganz neue Räume betreten, es entsteht ein bleibender Eindruck, wie wohltuend und regenerierend Entspannung auf Körper und Geist wirken kann.

Ich erhalte von Teilnehmern oft eine große Dankbarkeit und Zufriedenheit über die Möglichkeit, Yoga zu erfahren. Das macht mir bewusst, welche positive Kraft von Yoga Vidya ausgeht, dass es so vielen Menschen ermöglicht, viele positive und lehrreiche Erfahrungen zu machen, unabhängig von ihrem Status, sozialen Mitteln oder sonstigen Kriterien. Wir vermitteln Yoga, die Verbindung mit unserem Selbst, einfach aufgrund unseres Daseins als Mensch. Diese Erfahrung, das Empfangen ohne Bedingungen ist etwas Elementares, eine große Sehnsucht.

 

Was schätzt du besonders an Yoga Vidya Bad Meinberg?

Ich schätze hier besonders die unglaubliche Vielfalt. Besonders im Sommer kommen hierher sehr viele spirituelle Meister zum Unterrichten, es gibt immer eine Auswahl an Yogastunden und man kann immer eine finden, die gerade passt.

Neben dem Seminarbetrieb und den Yogastunden gibt es außerdem eine große Vielfalt an zusätzlichen Angeboten, wie die Angebote der Ayurveda Oase oder der Yoga Therapie.

 

Welche Seminare liegen dir besonders am Herzen und was möchtest du den Menschen weitergeben?

Mir liegen die Seminare besonders am Herzen, bei denen die eigene Entwicklung und das eigene innere Verändern im Vordergrund stehen. Diese Seminare sind nicht zum passiven Mitmachen oder zum Zuschauen. Jeder betrachtet in diesen Seminaren genau sein Leben und stellt sich aktiv die Frage „Wo stehe ich?“ und „Was soll sich verändern?“, „Wohin möchte ich mich entwickeln und welche Hindernisse halten mich davon ab?“ Die Teilnehmer kommen an den Punkt, ein Resumée zu ziehen und zu erkennen – diese Entwicklung, diese Erkenntnisse, sind die Essenz.

Einige Beispiele von Seminaren dieser Art sind z.B.:

 

YogiPraktische Schritte zum inneren Frieden“, in dem Teilnehmer diesen inneren Frieden in sich finden oder eine Ahnung bekommen können, wie dieser sich in einem selbst anfühlen kann.

Im Seminar „Mein Karma verstehen“ – geht es darum herausfinden, wer ich bin und was meine Aufgabe ist. Was kann ich tun, um mein Karma zu verändern? Wie kann ich auf dieses Ursache-Wirkungsprinzip Einfluss nehmen? Im Yoga kennen wir dafür schon sehr viele Möglichkeiten.

„Da geht es lang – dem eigenen Weg auf der Spur“: hier arbeiten wir daran, unser Lebensaufgabe, unser Dharma, zu verstehen. Teilnehmer können sich in einem Raum bewegen, in dem der ureigene Weg betrachtet werden kann. Die Ergebnisse dieser Seminare sind natürlich immer sehr spannend.

Essentiell ist bei dieser Arbeit die Bereitschaft, ehrlich mit sich selbst zu sein. Natürlich braucht es auch etwas Mut, sich dem eigenen Selbst zu stellen. Im Nachhinein erlebe ich aber oft eine große Erleichterung, oft entsteht bei Teilnehmern eine Klarheit und der Weg ist frei für Neues.

 

Für wen sind diese Seminare geeignet? Hast du auch schon einmal die Erfahrung gemacht, dass sie bei einigen Teilnehmern nichts bewirken?

Alle diese Seminare sind sehr wirkungsvoll für jeden, der bereit ist, sich mit der eigenen Lebenssituation auseinander zu setzen und sich selbst erkennen zu wollen. Wer auf dem Weg ist und Lust darauf hat, an sich zu arbeiten, wird in diesen Seminaren wertvolle Erkenntnisse über sich und sein Leben gewinnen können. Der erste Schritt ist überhaupt schon gemacht, wenn dich das Seminar angesprochen hat und du dich entschieden hast daran teilzunehmen. Die wichtigste Voraussetzung ist die Bereitschaft sich einzulassen!

Einmal jährlich leite ich auch eine Ausbildung in systemischer Aufstellungsarbeit. Diese Technik verfolgt den Ansatz, dass wir mit unserem Handeln nicht unabhängig dastehen, sondern in komplexer Beziehung stehen mit dem Umfeld und den Menschen darin, z.B. Arbeitsplatz, Freunde und Familie. Alles steht in Verbindung miteinander und wenn sich ein Teil ändert, ändert sich auch das gesamte System. Wer sich darauf einlässt wird sich sicher neu erleben und sein Umfeld verstehen lernen können!

 

Lieber Tenzin, vielen Dank für das Gespräch!

SystCoachingSeminare mit Tenzin:

Praktische Schritte zum inneren Frieden 24.-26.10.14
Mein Karma verstehen 31.10.-2.11.14
Da geht es lang 7.-9.11.14
Aufatmen in der Stille 26.-28.12.14
Entdecke deine Bestimmung – gestalte dein Schicksal 9.-11-1.15
Systemische Coaching Ausbildung 13.-22.3.15
Systemisches Familienstellen 1 – Grundlagenausbildung 15.-22.5.15

 

Alle weiteren Seminare und Ausbildungen mit Tenzin findest du hier.

 

 

 

 

 

1 Kommentar zu “Vorstellung unserer Yogalehrer – Interview mit Tenzin

  1. Hari Om Tenzin.
    Schön, von dir zu lesen und von deiner großartigen Entwicklung bei Yoga Vidya zu erfahren.
    Herzlichen Glückwunsch für deinen weiteren Weg!
    Garuda
    Om Namah Shivaya

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